Hallo zusammen,
da es schon einen Beitrag zu dem Film gibt, möchte ich auch etwas dazu schreiben. Heute kam der Film auf RTL II und ich habe ihn gesehen, wußte nicht, daß es am Ende um eine multiple Persönlichkeit ging, wollte nur einen Carpenter-Horror-Film sehen.
Ich muß sagen, als Horror-Film war er in der Kategorie "leidlich spannend, ganz nett, vorhersehbar", mehr aber auch nicht.
Wenn man den Film jedoch aus der Sicht sieht, daß es letztlich um eine einzige Frau ging, die gegen ihre Innenpersonen gekämpft hat, dann war der Film der allerletzte Dreck, den man auf keinen Fall jemandem zeigen sollte, der sich für das Thema interessiert, weil es einen absolut falschen Eindruck hinterläßt.
Offensichtliche Fehler in dem Film:
Wenn eine Innenperson nach außen kommt, kann sie sich nicht selbst im Spiegel sehen, sie muß zwangsläufig den Außenkörper sehen. Aus eben diesem Grunde sind Personen, die das erste Mal rauskommen, auch oft schockiert von ihrem Äußeren, weil sie sich innen ganz anders sehen.
Der Film spielt in einer Psychiatrie, in der die Personen einander begegnen (alle auf einmal). Mir persönlich ist kein Multi bekannt, der seine Innenpersonen in der Außenwelt sehen kann. Die ganze Szenerie hätte sich also schon in einer entsprechenden Innenwelt abspielen müssen - da gibt es aber keine Interaktion mit den Außenpflegern und dem Arzt...
Durch den Film werden Multis wieder einmal dargestellt, als seien sie hochgradig gefährlich für ihre Umwelt und/oder sich selbst. Das finde ich persönlich das Ärgerlichste daran. Leider ist das Thema zu verlockend für Filmemacher, man kann ja auch nicht abstreiten, daß an der "Idee Multi" eine gewisse Faszination für Unos besteht. Entsprechend findet man leider überwiegend schlechte Filme zu dem Thema.
Zumindest möchte ich hier mal hinterlassen, daß jeder, der sich den Film ansieht und glaubt, nun zu wissen, was ein Multi ist, völlig auf dem Holzweg ist. Also bitte lieber ernsthafte Quellen lesen und keine schlechten Hollywoodstreifen konsumieren.
Die Wahrheit, wodurch jemand multi wird, ist auch so schon Horror genug, da muß man nichts hinzuerfinden. Zumindest das wurde ansatzweise im Film angedeutet, aber nicht ausführlich genug, als daß es beim Zuschauer wirklich angekommen sein kann (und mit "ausführlich" meinte ich nicht, sich in Mißbrauchs-Details auszutoben, sondern über die Auswirkungen zu sprechen, die dieser auf das Kind hatte).
Als Film über Multis kann ich nur sagen: Prädikat Schrott.
Viele Grüße
Christian
